Renovation

Alles begann mit einem Onlineinserat, wo der Bus angepriesen wurde. Der Bus, er wurde gemäss der Fahrgestellnummer in Deutschland produziert und war danach Jahre lang in Uruguay im Einsatz, wurde zurück nach Europa importiert und stand in Lausanne. Die Papiere sollen alle vorhanden sein. Und ja, die Fotos im Inserat sahen sehr gut aus.

Nach 2-3 Email mit dem Anbieter habe ich zwei Experten, welche bereits einen VW Käfer für mich renoviert hatten, nach Lausanne geschickt. Der Bus sei okay, es brauche aber schon noch etwas Kleingeld, um ihn wieder auf die Strasse zu bringen. Sie haben den Bus gleich mitgenommen und so sah ich ihn dann zum ersten Mal.

Die Arbeiten am Motor und dem ganzen Antrieb wurden schnell in Angriff genommen. Leider wurde der Bus in Uruguay bereits auf 12V umgerüstet, so dass wir dies wieder rückgängig machen mussten. Der Veteraneneintrag wäre sonst nicht möglich gewesen.

Nach mehreren Monaten haben wir dann eine Werkstatt gefunden, welche bereit war die Renovation an der Karosserie umzusetzen. Ehrlich gesagt, war mir schon ein wenig mulmig, als ich Wochen lang nichts hörte. Ich habe dann darauf bestanden, Einblick in die Arbeiten zu erhalten. Was ich vorfand, hatte mich dann einerseits erschreckt, andererseits wusste ich, dass gearbeitet wurde.

Der Unterboden war in einem so unerwartet schlechten Zustand, dass ein grosser Teil ausgewechselt werden musste. Leider waren die Bleche nicht gleich um die Ecke verfügbar. Die Renovation hat sich immer mehr in die Länge gezogen. Es dauerte rund 18 Monate nach Erwerb des Autos, bis es frisch lackiert wieder in der Casino Garage in Rheinfelden stand, um die Einbauten vorzunehmen.

Während rund 4 Monaten wurden Motor, Lenkung, Fenster, Elektrik und alles Weitere wieder eingebaut.

Die Reifen waren eine nächste Baustelle. Die Dimensionen, wie sie original verwendet wurden, gibt es nicht mehr zu kaufen. Die Pneus mussten massangefertigt werden.

Die Vorfreude auf die erste Fahrt wurde immer grösser, doch zuerst mussten wir noch durch die Motorfahrzeugkontrolle. Die MFK konnte dem Fahrzeugausweis aus Uruguay nicht sehr viel Ernsthaftigkeit entnehmen. Der kreditkartengrosse Wisch schien ihnen nicht echt zu sein. Erst eine Bestätigung durch das Konsulat Uruguays widerlegte den Verdacht und lies eine Prüfung zu. Doch auch dies war nicht die letzte Hürde. Für eine Zulassung als Veteranenfahrzeug wurde auf eine FIVA Prüfung bestanden. Erst am 19.12.2017 war es soweit: Der Bus hatte die letzte Hürde genommen. Nach erfolgreicher Zulassung, was einiges an Zeit benötigte am Schalter der MFK, stand einer ersten vorweihnachtlichen Fahrt nichts mehr im Weg.

Seit der ersten Fahrt haben sich einige Kinderkrankheiten herausgestellt. Was aber nicht weiter verwunderlich ist, bedenkt man, dass der Bus komplett renoviert ist.

Im Nachhinein war die ganze Renovation eine sehr anstrengende Zeit. Viele Ersatzteile waren nur sehr schwer erhältlich. Ferner war der anfängliche Zustand massiv schlechter, als ursprünglich gedacht. Dies hat einerseits die Renovation verzögert und auch die Kosten erheblich erhöht.